Den „Pferdenarr“ habe ich bereits in die Wiege gelegt bekommen. Mein Opa war Araberzüchter, meine Mama begeisterte Reiterin – so saß ich schon auf einem Pferderücken, lange bevor ich laufen konnte. Und ich glaube, damals war allen schon klar: Da gehört sie hin.

Als ich 2004 mein erstes eigenes Pony, Edda, bekam, wurde mir das erfüllt, von dem viele andere Mädchen in meinem Alter nur träumen konnten. Doch Edda war alles andere als einfach – und sie lehrte mich in meiner versuchten Turnierkarriere eine wichtige Lektion: Das Zusammensein mit Pferden bedeutet weit mehr als Turniere und Erfolge.

Gerade als wir anfingen, richtig gut zu werden und dies auch endlich im Viereck zeigen konnten, wurde Edda krank. Der Kampf um sie war lang und bitter – aber wir haben sie gerettet. Da ich mit meinen 13 Jahren aber leider zu groß für sie wurde, sie aber niemals hätte hergeben können, kam ich auf die Freiarbeit.

Und wie Edda halt so war hat sie es mir erst mal richtig schwer gemacht. Erst als ich anfing mich besser in sie hineinzuversetzen und sie endlich richtig zu lesen, schenkte sie mir ihr Herz und wir wurden ein so starkes Team.

Mit all dem Wissen, das sie mir beigebracht hatte, ging ich 2015 mit meinem ersten Großpferd, Roxana, einen neuen Weg. Von Anfang an machte ich vieles anders und das merkte man deutlich an der Beziehung zwischen Roxy und mir. Egal ob auf Turnieren oder Auftritten: Sie war immer mein „Partner.“

Immer mehr Menschen in meinem Umfeld bemerkten das „Andere“ an meiner Arbeit und fragten mich um Rat. So begann ich, mein Wissen weiterzugeben – und 2018 machte ich mein Hobby zum Beruf und gründete mein Kleinunternehmen "Ena's Pferdetraining".

Heute gehören nicht nur Edda und Roxana zu mir, sondern auch meine 5 jährige Stute Lemani.

Mit ihrer hitzigen und feurigen Art lehrt sie mir noch genauer und schneller die Sprache der Pferde zu lesen.

Wenn ich Auftritte habe, begleiten mich manchmal einige meiner vier jüngeren Schwestern mit ihren Kindheitsponys und gemeinsam dürfen wir dann Kinderaugen zum leuchten bringen.

Und genau aus diesem Grund habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht. Um andere Menschen und Pferde zum leuchten und strahlen zu bringen.